Nutzwertanalyse Vorlage

So erstellt man eine Nutzwertanalyse: Anleitung und Vorlage

Oft fragen wir uns bei Alltagsentscheidungen: Was nutzt es mir? Welchen Wert kann dies oder das für mich haben?

Im Projektmanagement liefert die sogenannte Nutzwertanalyse Kriterien, um Entscheidungen von Tragweite verantwortungsvoll zu treffen. Erfahren Sie folgend mehr über Vorteile, Aufbau und Einsatz der Nutzwertanalyse als Beispiel für ein nützliches Entscheidungstool. Außerdem können Sie unsere kostenlose PDF-Vorlage herunterladen.

Nutzwertanalyse Vorlage als kostenloser Download
Laden Sie das Template herunter und starten Sie direkt mit Ihrer Nutzwertanalyse. Die gratis Vorlage im PDF-Format lässt sich ausdrucken oder direkt am Rechner bearbeiten, bspw. mit GoodNotes oder Adobe Acrobat Reader. Sie benötigen keine komplizierte Excel-Tabelle, sondern tragen einfach Ihre Werte in eine vorgefertigte Nutzwertanalyse ein.
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Eine Nutzwertanalyse macht Entscheidungskriterien transparent

Entscheidungen treffen fällt manchmal schwer, nicht nur privat, sondern gerade auch in Unternehmen. Die Nutzwertanalyse, auch Scoring-Model oder Punktwertverfahren genannt, bietet Entscheidungshilfe im Management.

Genauer: Durch ihren Aufbau strukturiert die Nutzwertanalyse die Schritte des Entscheidungsprozesses. Sie klammert subjektive Anteile einer Entscheidungsfindung dabei aber nicht aus. Weiterhin werden die sogenannten Entscheidungsträger Teilentscheidungen aus dem Bauch treffen. Auch ein Team befragen und abstimmen lassen hat subjektiven Charakter. Die Nutzwertanalyse macht diese Elemente der Subjektivität erkennbar. An solchen Stellen ist der Abgleich mit Unternehmenswerten und -positionen möglich und zielfördernd.

Vorteile der Nutzwertanalyse

Vorteile einer Nutzwertanalyse PDF Vorlage

Bei scheinbar gleichwertigen Alternativen ist das Gegenüberstellen der Vor- und Nachteile einer jeweiligen Entscheidungspräferenz ohne strukturierende Vorarbeit schwierig.

Hier bietet die Nutzwertanalyse durch ihren Aufbau einen Entscheidungsprozess an,

  • der für sich oder im Team vollzogen und diskutiert werden kann,
  • Transparenz bietet,
  • durch Protokollierung dokumentiert und nachvollziehbar ist und
  • neben Kostenfaktoren auch Werte, Firmenimage, Attraktivität, Innovation und weitere softe Kriterien berücksichtigt.

Kriterien helfen bei der Entscheidungsfindung

Das Nutzen einer Pro- und Contra-Liste ist weit verbreitet. Um Handlungsoptionen oder geplante Produkte miteinander zu vergleichen, müssen alle für die Entscheidung wichtigen Kriterien herausgearbeitet werden. Oft wird mit an Geldwerten orientierten Kriterien begonnen:

  • erwartete Kosten
  • mögliche Kosteneinsparung
  • erwarteter Gewinn

Für Einschätzung der ebenso wichtigen Kundenwirkung wären folgende Fragen zu beantworten:

  • erwartete Kundenzufriedenheit?
  • Elite- oder Massenprodukt?
  • mögliche Kundenbindung?
  • Neukundengewinnung möglich?

Es bleiben noch die Kriterien, die Folgen einer jeweiligen Entscheidung für das Unternehmen beleuchten:

  • Besserung / Änderung des Unternehmensimages
  • Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit
  • Dauer und Umfang des geplanten Projektes
  • Risiken

Bis hier ist das Vorgehen analog mit einem Produktevergleich in einer Testzeitschrift. Was beispielsweise Stiftung Warentest aber nicht wissen kann und so Aufgabe des Nutzers der Produktlisten bleibt: Wie gewichte ich als Verbraucher oder Produktmanager die einzelnen Kriterien?  Ist mir beispielsweise ein günstiger Preis wichtiger als hohe Qualität und Lebensdauer?

Diesem Gewichtungsprozess widmet die Nutzwertanalyse mehrere Schritte.

Anleitung: Erstellung der Nutzwertanalyse in 6 Schritten

Schritt 1: Mögliche Entscheidungsvarianten formulieren
Wegen sonst zu hohem Aufwand sollte die Nutzwertanalyse für maximal 5 Alternativen genutzt werden.

Schritt 2: Bewertungskriterien festlegen
Wie oben beispielhaft dargestellt kann diese Liste für jede Entscheidungsvariante 8-12 Kriterien umfassen.

Schritt 3: Wichtigkeit der Kriterien definieren
Die subjektive Gewichtung der einzelnen Kriterien erfolgt in Prozent, alle Kriterien in Summe müssen wieder 100 Prozent ergeben. Dies ist der Kern der Nutzwertanalyse.

Beispiel: Ein traditionelles Unternehmen gewichtet im Entscheidungsprozess, welches Produkt produziert wird, die gesetzten Kriterien wie Innovation und Neugewinnung von Kunden niedrig, niedriges Risiko und Gewinnspanne aber hoch.

Ein junges Start-Up Unternehmen mit guter Kapitalbasis könnte hingegen als Kriterien Innovation, Unternehmensimage und Neukundengewinnung hoch und Gewinnspanne niedriger gewichten.

Schritt 4: Bewertungsmodus festlegen
Heute werden einzelne Kriterien gerne mit fünf möglichen Punkten oder Sternen bewertet. Die Skala reicht dann von 1 für „mangelhaft“ bis 5 für „sehr gut“.

Schritt 5: Bewertungen vornehmen
Jedes Kriterium erfährt nun eine zweifache Bewertung: Einmal werden die 1 bis 5 möglichen Punkte vergeben, dann wird die Gewichtung mit einbezogen: Wenn also ein Kriterium von 10 gewählten Kriterien mit 20 Prozent gewichtet wird, andere Kriterien aber nur mit 5 Prozent, bekommt ein hochgewichtetes Kriterium mehr Einfluss in der Gesamteinschätzung.

Schritt 6: Gesamtauswertung und Entscheidung
Am Ende der 6 Schritte hat man eine sowohl an Fakten als auch an Werten, Zielen und Marktposition des Unternehmens orientierte Entscheidungsmatrix erstellt, die Grundlage für Entscheidungen sein kann.

Probieren Sie es direkt selbst aus, mit unserer Nutzwertanalyse Vorlage!