Klassisches Projektmanagement PDF Vorlage

Klassisches Projektmanagement – Chancen und Grenzen

Wenn ein Projekt ansteht, will dieses gemanagt werden. Mit zunehmender Komplexität der notwendigen Anforderungen in bewegten Zeiten änderten sich auch die angewendeten Methoden, Wahlmöglichkeiten entstanden. Hierbei bleibt dennoch eine ursprüngliche Art des Projektmanagements erhalten.

Was macht solch ein klassisches Projektmanagement im Vergleich zu agilen Methoden wie bspw. Scrum oder Kanban aus?

Wie wird eine Projektmanagement Methode „klassisch“?

Kein Projekt ist wie ein anderes. Jedes Projekt ist eine Herausforderung. Das gilt für den Bau einer Hängebrücke über einen Fluss ebenso wie für die Entwicklung eines Videospiels. Die Herausforderung erwächst aus den Rahmenbedingungen der Projekte. Diese machen solche Vorhaben tückisch und schwer berechenbar. Zeitliche und monetäre Vorgaben engen die Spielräume ein.

Um ein Projekt zu strukturieren bedarf es eines Projektmanagers, bei dem die Fäden zusammenlaufen. Erfahrung und methodisches Wissen sind Voraussetzung dafür. In Jahrzehnten haben sich Erfahrungen zu einem klassischen Ansatz des Projektmanagements verdichtet. Bewahrt wird, was funktioniert und sich bewährt hat.

Auch wenn moderne Projekte, zunächst überwiegend bei Softwareentwicklungen, sogenanntes agiles Projektmanagement hervorbrachten, ist dies als Ergänzung und nicht als Ablösung klassischen Projektmanagements zu begreifen. Wie am Schluss zu zeigen ist, können beide Ansätze in einem sogenannten hybriden Modell ihr jeweils Bestes vereinen.

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Klassisches Projektmanagement verbindet Anfang und Ende

Das Vorgehen, ein Projekt vom Anfang bis zum Ende durchzuplanen, wird als monolithisch bezeichnet. Schon zu Beginn des Projekts wird ein angestrebter Endzustand und der damit zusammenhängende Prozess klar definiert und in einen vorgegebenen Zeitrahmen gestellt.

In den angestrebten Zielzustand mündet eine riesige Menge von Anforderungen. Unerwartete Ereignisse, die erfahrene Projektleiter als normal einkalkulieren, werden durch eingerechnete Zeitpuffer abgefedert, so dass der Gesamtplan erhalten bleibt.

Diese Art von Management verspricht, was es infolge klassisch werden ließ: Eine vermeintlich hohe Planungssicherheit. Davon ist trotz der seit 1974 durchgeführten CHAOS-Studie vieles übriggeblieben. Auch wenn bspw. die im Jahr 2015 durchgeführte CHAOS-Studie besagt, dass 71 Prozent der erfassten Projekte nicht oder nur im Ansatz erfolgreich beendet wurden, stellt ein solches Ergebnis das klassisches Projektmanagement nicht in Frage.

Es ist eher ein Weckruf für neue Methoden. Im Zusammenhang mit der Methodenwahl bedeutet das, eine Antwort auf eine einfache Fragestellung zu finden:

Was sind geeignete Anwendungsfelder für klassisches Projektmanagement?

Bisher Gesagtes über klassisches Projektmanagement ergibt in einer Zusammenfassung folgende Merkmale:

  • klar gegliederte Projektphasen
  • Vorgehensweise nach standardisierten Verfahren
  • Festlegung der Ergebnisse und damit verbundene Terminierung
  • fixiertes Budget und definierte Zahl an Mitarbeitern
  • Vermeidung von kostenintensiven Abweichungen

Das ruft nach Projekten, die eher nicht veränderungsanfällig sind oder die bereits in ähnlicher Weise erfolgreich absolviert werden konnten. Ebenso dann, wenn ein fester Termin eingehalten werden muss, dessen Überschreitung Nebenkosten verursacht.

Grob gesagt: Großbauten und -anlagen werden zumeist traditionell klassisch gemanagt. Gleiches gilt für Instandhaltungen und Wartungen von Anlagen, was zu minimaler Ausfallzeit führt.

Grenzen von traditionellem Projektmanagement

Drehen wir die Frage um: Wann stößt klassisches Projektmanagement an seine Grenzen? Letztlich dann, wenn sich wichtige Parameter in der Zielplanung nicht ermitteln lassen und Begleitumstände erst im Projektablauf sichtbar werden können – wenn der Weg das Ziel ist. Sehr häufig ist das bei IT-Projekten und in hochtechnologischen Branchen der Fall.

Doch auch der Kontext ist entscheidend: Ein in einem wirtschaftlich marktoffenen und politisch stabilen Staat erfolgreich klassisch-gemanagtes Bauprojekt scheitert auch in der Methodik in einem isolierten Land mit instabilen politischen Verhältnissen und Versorgungsengpässen.

Agiles Projektmanagement – Alternative und Ergänzung

In einer sehr schnellen Branche mit nicht durchdefinierten, eher kreativen Abläufen, wenn das Endprodukt seine Schöpfer schließlich zu überraschen vermag, wurde agiles Projektmanagement geboren: In der Software Branche.

Das ist verstehbar – agiles Projektmanagement lebt von Freiheiten. Projekte werden in verschiedene sogenannte Sprints eingeteilt. Ein Entwicklungsteam oder mehrere Teams haben die Freiheiten in Prozessgestaltung und Entwicklungsdynamik. Sie arbeiten teilweise unabhängig an sogenannten Produktekrementen. Diese sind Teile oder lediglich „Funktionalitäten“ des Endprodukts, sie wurden während den Sprints getestet, dokumentiert und als einsetzbar definiert. Das kann auf Elemente eines Softwareprogrammes eher zutreffen als auf Teile einer Staudammmauer.

Wo agiles Management praktiziert wird, ist metaphorisch das Ganze letztlich auffällig mehr als die Summe seiner Teile. Dennoch ist diese polare Gegenüberstellung irreführend: Klassisch vs. agil gemanagte Projekte? Muss nicht sein! Klassisches und agiles Projektmanagement lassen sich zu einer Mischform oder einem Hybrid kombinieren.

Hybrides Projektmanagement – eine Verschmelzung

Bei sich deutlich unterscheidenden Aufgabenstellungen innerhalb eines Projektes kann es vielversprechend sein, sie mit unterschiedlichen Methoden anzugehen.

Wenn etwa ein Hardwareprodukt sich in Produktion als terminkritisch definiert, wird dafür das skizzierte klassische Projektmanagement zielführend sein. In einer Abteilung, die eine zugehörige Bedienungs-Software entwickelt, wird sinnvollerweise agile, etwa mit Scrum gearbeitet. Übergeordnet könnte das Management mit der aus PRINCE entwickelten PRINCE 2 Methode gestaltet werden.

Kombiniert man in einer Softwareentwicklung Scrum und eher klassisches Critical Chain, passt der Begriff einer integrierten Projektmanagementmethode am besten.

(Titelbild: istock.com/greenleaf123)